Innovation Pitches #4: Technologien für das Warehouse

Was muss Technologie heute und in Zukunft im Warehouse leisten, war die Hauptfrage der vierten Folge der Innovation Pitches. Vier Gäste aus verschiedenen Unternehmen präsentierten beim vierten Termin am Dienstag, 22. September 2020, den etwa 150 angemeldeten Teilnehmern jeweils 15 Minuten lang ihre innovativen Produkte. Tobias Schweikl, Chefredakteur der Fachzeitschrift LOGISTRA, moderierte diese Folge zusammen mit Nikolai Posanok.

Fahrerloses Transportsystem WEASEL LITE von SSI Schäfer selbst installieren

Im ersten Vortrag präsentierte Markus Külken, bei der SSI Schäfer Automation GmbH zuständig für Self Driving Technology, die neueste Generation von Fahrerlosen Transportsystemen. WEASEL LITE heißt das neue Fahrerlose Transportsystem, das sich auf einfachste Weise installieren lässt.

WEASEL classic ist ein Fahrerloses Transportsystem, das maximal 35 kg schwere Lasten transportieren kann und bislang weltweit in 60 Projekten mit 500 FTS realisiert wurde. Dieses System braucht einen zentralen Flottencontroller, der von einem Spezialisten* programmiert und installiert werden muss. Dessen Abwesenheit verhindert schnelle Änderungen.

WEASEL LITE ist ein neues Fahrerloses Transportsystem, das ohne zentralen Flottencontroller funktioniert. Die Wegstrecke des FTS wird mit einem Klebeband auf dem Boden markiert. Stationen und Weichen werden mit aufgeklebten RFID-Chips markiert. In der einfachsten Version besteht das System aus einer Schleife und maximal zehn Stationen. Die mittlere Version ermöglicht immerhin vier verschiedene Transportschleifen. Die Mitarbeiter* des Unternehmens können somit selbst ein Fahrerloses Transportsystem einrichten und ändern.

Der Einsatz im Tiefkühlbereich bleibt eine Herausforderung, weil die verfügbaren Batterien derzeit noch keinen solchen Einsatz ermöglichen.

Lagerverwaltungssystem selbst gestalten mit PSI wms

„Was macht ein benutzerfreundliches WMS aus?“ fragte Rüdiger Stauch, Head of Sales bei der PSI Logistics GmbH. Vier Eigenschaften kennzeichnen ein benutzerfreundliches Lagerverwaltungssystem (WMS):

  • intuitiv – selbsterklärende Interaktion des Nutzers mit dem System
  • anpassungsfähig – für wechselnde Anforderungen geeignet
  • individuell – für unterschiedliche Nutzergruppen
  • behilflich – Online und Offline-Support vorhanden

PSI-Klick-Design ermöglicht die Zusammenstellung einer eigenen Benutzeroberfläche für jede/n Bearbeiter*. Den eigenen Bedürfnissen entsprechend kann man Felder entfernen, hinzufügen oder durch Drag & Drop in eine neue Registerkarte verschieben. Jedes Feld der Benutzeroberfläche kann dem eigenen Sprachgebrauch entsprechend umbenannt werden.
Ein Dashboard verschafft den Überblick über alle selbst definierten Ereignisse, beispielsweise Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum die voraussichtliche Transportzeit nicht übersteht. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion, um die entsprechenden Produkte auszutauschen. Erfahrungsgemäß sollten mehrere Mitarbeiter die gleiche Bildschirm-Maske nutzen, damit keine Verwechselung entsteht.

SERICY von Grenzebach – ein System für alle Daten im Lager

Björn Strohm, Key Account Manager 3PL und eCommerce bei der Grenzebach Maschinenbau GmbH verwies auf die Herausforderungen, die der „Materialfluss im voll automatisierten digitalen Lager“ mit sich bringt.

Ein voll automatisiertes Lager kann aus verschiedenen Lager- und Transportsystemen von verschiedenen Herstellern bestehen. Jedes Lager- und Transportsystem verwendet darüber hinaus seine eigenen Daten, um gelagerte Ware zu lokalisieren und das Lagerverwaltungssystem (WMS) speichert lediglich abstrakte Daten. Beim Zusammenspiel zwischen Lager- und Transportsystem bleibt weiterhin eine Schnittstellenproblematik.

SERICY soll als herstellerübergreifende Integrationsplattform alle Lager- und Transportsysteme verbinden. Dadurch ist man nicht mehr innerhalb einer Systemlandschaft „gefangen“, sondern kann auch unterschiedliche Systeme zusammenarbeiten lassen.

Paletteninhalt mit MetriXFreight messen

Bis zu 80% der Stammdaten enthalten Messfehler und können somit Probleme in der Prozesskette verursachen, sagt Christian Schaller, CEO der Metrilus GmbH. „Vom Paket zur Palette – Stammdaten effizient erfassen“ lautete deshalb der Titel seines Vortrags.

MetriXFreight ist eine Software, die eine 3-D-Kamera zur Messung nutzt. Durch die korrekte Erfassung der Länge, Breite und Höhe innerhalb von weniger als 200 Millisekunden lässt das Volumen somit korrekt berechnen. Mit einem korrekten Volumen lässt sich außerdem die Lagerauslastung optimieren. Niedrige Anschaffungskosten, geringer Wartungsaufwand und schnelle Integration sind Argumente, die eine schnelle Amortisierung der Investition erwarten lassen. Die Technologie, die Dr. Schaller live während seines Vortrags vorführte, beeindruckte mit Schnelligkeit und Genauigkeit und stieß auf großes Interesse im Teilnehmerfeld. Zukünftig soll außerdem eine Stapelbarkeitsanalyse in das Programm integriert werden.

Wie geht es weiter?

Am 2. und 3. Dezember 2020 werden übrigens die nächsten Innovation Pitches stattfinden. Falls Sie ein innovatives Produkt kennen, dann schreiben Sie uns eine Nachricht.

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